Opposition

Der Duden liefert eine allgemeine Definition, was denn Politik ist, nämlich “das auf die Durchsetzung bestimmter Ziele besonders im staatlichen Bereich und auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens gerichtete Handeln von Regierungen, Parlamenten, Parteien, Organisationen oder ähnlichem”. Politik, politisches Handeln von Parteien und Politikern wirkt also im öffentlichen Raum, in die Öffentlichkeit, müht sich, verstanden zu werden bei den Menschen, Verständnis für das Handeln von Politikern und Parteien zu bewirken. Ein wichtiger Teilbereich von Politik also ist die öffentliche Kommunikation. Davon ist derzeit in Wermelskirchen nichts zu spüren. Die CDU tritt öffentlich so gut wie nicht auf. Die SPD hat sich ebenfalls lange nicht gerührt. Gut, eine herbe Wahlniederlage will erst verdaut sein. Aber was sich jetzt wieder abspielt in der Kleinstadt, ist lediglich die Fortsetzung dessen, was die Bürger bereits im Wahlkampf erleben, erleiden durften. Die Parteien, nein: CDU und SPD, haben offenbar größte Mühe, die neuen Verhältnisse, die die Wähler in der Stadt herbeigeführt haben, zu akzeptieren. Die CDU lehnt jedwede personelle Änderung ab, mithin auch die Übernahme der Verantwortung für ein desaströses Wahlergebnis. Und die SPD? Dito. Mehr noch: Der Wahlkampf geht nahtlos in die Nachwahlphase. Keine personelle Erneuerung. Keine Veränderung des öffentlichen Auftretens. Die gleiche Grundhaltung, wie sie im Wahlkampf täglich zu hören und zu lesen war: Schuldzuschreibungen für alles und jedes an andere, an den Bürgermeister, an die örtliche Presse, an wen auch immer. Den Bürger, den Wähler hat man schon im Wahlkampf mit diesen Mitteln nicht erreicht, im Gegenteil. CDU und SPD richten sich offenbar auf eine sehr, sehr lange währende Opposition ein.

1 Kommentare

  1. Rüdiger Bornhold

    Ob sich die CDU auf eine Oppositionsphase einrichtet, kann ich zur Zeit nicht beurteilen, glaube es aber eher nicht, da die gar nicht wissen, was Opposition ist.
    Bis Weik war es in Wermelskirchen göttlich gewolltes Fatum, dass der Bürgermeister nur ein CDU-Mann sein konnte und alle Pöstchen von dessen Wohlwollen abhingen.
    Was die SPD anbelangt, ist das auch klar.
    Die brauchen sich nicht “einzurichten”. Die haben die Oppositionsrolle in Wermelskirchen schon seit Generationen verinnerlicht.
    Ist aber auch völlig unerheblich, wie der jeweilige gruppenspezifische Gemütszustand ist:
    wenn man in dieser Stadt was bewegen will,hat man schon immer eine gut geführte, kompetente Truppe gebraucht.
    Wir haben daher folgende Maxime:
    Frage dich nicht, ob dir der Posten gut zu Gesicht steht, sondern frage dich, ob du es kannst!
    Wenn CDU und SPD aus ihrer jetzigen Position wieder heraus wollen, brauchen die nur diesem Rat folgen.

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