Passend zum Wetter: Guido Westerwelle befindet sich im Dauertief. Seit Oktober geht es abwärts. Laut ZDF-Politbarometer hat Guy d’Eau nunmehr den letzten Platz im Ranking der zehn wichtigsten Politiker erreicht. Noch nie hat ein Außenminister oder FDP-Vorsitzender so schlecht abgeschnitten. Aber auch die Werte für die Koalition und die sie tragenden Parteien sind nicht berauschend. Immer weniger Menschen sind mit der Arbeit der Bundesregierung und der der schwatz-gelben Koalition zufrieden: 36 Prozent der befragten Bürger. Guido Westerwelle und die seinen sind nicht im Dauertief, sie sind das Dauertief der deutschen Politik.
Tag: 26. März 2010
“Habense mal drei Euro?”
Gestern war sie im Radio zu hören, bei “Neugier genügt” in WDR 5: Andrea Daun. Kennen Sie nicht? Ich kannte sie bis gestern auch nicht. Andrea Daun macht sich um ihre Vaterstadt verdient. Sie sammelt Spenden fürs notleidende Solingen. Andrea Daun ruft die Bürger Solingens auf, jeden Monat drei Euro zu spenden – für Solingen. “So können wir unserer Stadt helfen, denn sie hilft uns auch, wenn wir in Not sind”, sagt Andrea Daun, “jetzt braucht Solingen Hilfe.” Die Geldbeträge der Bürger werden auf einem Spendenkonto gesammelt und dann in Absprache mit der Stadt für gefährdete Projekte eingesetzt. “Es wird zu 100 Prozent der Allgemeinheit wieder zurückgegeben”, versichert Andrea Daun. Bemerkenswert, oder? Ich weiß, ich weiß: Die Einwände sind zahllos. Dennoch halte ich diese Aktion für ein Zeichen von Bürgersinn und Verantwortung. Na, was ist? Geht sowas in Wermelskirchen auch?
“Wo ein Glied leidet, leiden alle mit.”
Der Hamburger Morgenpost ist zu danken, daß ein wörtliches Zitat des Münchener Erzbischofs Reinhard Marx aus einem Gottesdienst zu den Skandalen um den Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche nicht unkommentiert und mithin vollkommen mißverständlich bleibt. Welch ein Glück für die Kirche. Nicht auszudenken, welche Gedanken die Menschen des Landes ohne diese dankenswerte Interpretationshilfe der Zeitung hätten beschleichen können. Danke, Hamburger Morgenpost.