Kinderrechte ins Grundgesetz

Sexueller Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen in Schulen und kirchlichen Einrichtungen, körperliche und seelische Gewalt gegen Kinder – Alltag in Deutschland. Leider. Und: Seit Jahren weigern sich die Regierenden hierzulande, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. Die Interessen der Kinder und Jugendlichen spielen in Deutschland noch immer eine Nebenrolle. Und bei Entscheidungen in Politik oder Verwaltung werden sie kaum bedacht. Das Aktionsbündnis Kinderrechte, das sind die deutsche UNICEF, der Deutsche Kinderschutzbund und das Deutsche Kinderhilfswerk, fordert Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat schon seit langem auf, die Rechte der Kinder im Grundgesetz zu verankern. Es ist wirklich Zeit. Höchste Zeit.

3 Kommentare

  1. Nein, Kinder sind nicht die besseren Menschen. Aber Kinder und Jugendliche haben Rechte. Diese sind weltweit festgeschrieben in der UN-Kinderrechtskonvention, die die Vollversammlung der Vereinten Nationen im November 1989 verabschiedet hat und die heute von den meisten Staaten der Erde ratifiziert worden ist. Diese Rechte sind vor allem das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, der Schutz vor Ausbeutung, das Recht auf Bildung, das Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit, das Recht auf staatliche Unterstützung bei Erziehungsproblemen, das Recht auf Beteiligung bei Entscheidungen, die sie betreffen, das Recht auf Fürsorge, das Recht auf Ernährung, das Recht auf Partizipation, das Recht auf Meinungsäußerung, das Recht auf Schule, Ausbildung und Selbstständigkeit, das Recht auf Eigentum, das Recht auf Freiheit und das Recht auf Schutz vor körperlicher, seelischer oder sexueller Gewalt. Die Bundesregierung weigert sich nach wie vor, diese Kinderrechtskonvention vorbehaltslos zu ratifizieren. Die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz wäre ein klares Signal an Staat und Gesellschaft, das Wohl der Kinder als Kernaufgabe anzusehen. Darum geht es. Die Kinderrechtskonvention ist, so UNICEF, ein wichtiges Instrument der Zivilgesellschaft. Sie hat das Bewusstsein für Verstöße gegen Kinderrechte geschärft und in vielen Ländern zu besseren Schutzgesetzen geführt. Sie hat auch in den Industrieländern zu mehr Aufmerksamkeit für benachteiligte und ausgeschlossene Kinder geführt. Kinder werden heute ernster genommen und beteiligen sich. Allerdings klafft bis heute zwischen der formalen Anerkennung der Kinderrechte und ihrer Verwirklichung eine tiefe Lücke. Hinsichtlich einer Grundgesetzänderung sind sich die Parteien bereits weitgehend einig. Allerdings zugnsten des Tierschutzes. Nach Einschätzung von UNICEF ist Kinderpolitik in Deutschland nach wie vor Ressortpolitik von untergeordnetem Rang. In vielen Politikbereichen hat das Wohl von Kindern nicht die notwendige Priorität.

  2. EDV-Schrauber

    Selten so einen Blödsinn gelesen. Sind Kinder die “besseren” Menschen? Oder sind Kinder mehr wert als andere Menschen? In der Verfassung stehen Menschenrechte, nicht Kinder- oder Erwachsenenrechte.

    Und was deren Interessen betrifft: Die Interessen der Kinder werden durch ihre Eltern vertreten. Bei denen sollten sie sich beschweren. Das Kinder von der Politik meist ignoriert werden, ist doch völlig klar: Kinder haben eben kein Wahlrecht. Und auch keine finanzstarke Lobby.

    Herr Lichtenberg hat übrigens völlig recht: Was in der heutigen Diskussion um prügelnde Pfarrer und katholische Pädophile völlig untergeht: Der größte Teil (!) des Mißbrauchs Kinder gegenüber findet in den eigenen vier Wänden statt.

    Kinder und Jugendliche haben insofern eine Sonderstellung, das sie die Zukunft unserer Gesellschaft darstellen und eben nicht die Gegenwart oder Vergangenheit. Schon aus dem Grunde sollte man sie mit der gehörigen Vorsicht und Umsicht behanden.

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

  3. Michael Lichtenberg

    Ich weiß nicht, ob das notwendig ist? Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sind Kinder keine Menschen?
    Missbrauch findet übrigens zu kleinerer Zahl in Schule etc. statt, häufiger im Familienkreis. Viel öfter als der sprichwörtliche böse Mann,
    ist es der gute Onkel oder ein sonstiger Verwandter oder eine nahestehende Person – selbst der eigene Vater ist möglich.
    Die große Frage ist für mich, wie gehen wir mit unseren Kindern um. Werden sie versorgt, geliebt, geleitet und erzogen oder überlässt man sie dem Fernsehen, der Spielkonsolo und Mac Donalds & Co.Als sich vor Zeiten die Angriffe scharfer Hunde häuften, reagierte der Staat und verlangte fortan ein Sachkundezeugnis und entsprechenden Leumund. Für Kinder gibt es so etwas begreiflicherweise nicht. Wäre aber zuweilen bitter nötig.
    Für mich ist es eine Frage der Wertschätzung – Kinder sind ein höchst wertvolles Gut. Deshalb gehört es auch mit der gehörigen Vorsicht und Umsicht behandelt. Missbrauch, Misshandlung, Verwahrlosung das sind Verbrechen an Kindern. Sie gehören entsprechend geahndet. Sie dürfen auch nicht 10 Jahre nach dem 18. Geburtstag verjähren. Der Betroffene hat lebenslang.

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