Und jetzt? Christian Wulff. Der nette Herr Wulff, der idelle Gesamtschwiegersohn. Der soll Bundespräsident werden, wenn es nach Frau Merkel geht. Der konservative Publizist Michael Spreng schreibt in seinem Blog über den Nominierten: “Immer freundlich, immer ein gewinnendes Lächeln auf den Lippen, norddeutsch-liberal, die personifizierte Verläßlichkeit, ein guter Taktiker, ein Mechaniker der Macht, eine attraktive First Lady an seiner Seite. Sicher ein ordentlicher Bundespräsident. Aber reicht ordentlich? Christian Wullf ist ein Mann ohne besondere Eigenschaften. Mit ihm verbindet sich kein politisches Projekt, keine Vision, kein Plan, kein intellektueller Wurf trägt seinen Namen. Große Reden – Fehlanzeige. Seinen letzten Wahlkampf hat er frei von Aussagen bestritten. Die Deutschen können also beruhigt sein: von ihm sind keine anstrengenden geistigen Herausforderungen zu erwarten. Reicht das in der Krise?” Natürlich nicht. Es war ja auch keine Entscheidung für das Land in einer Krise, sondern eine für den Merkelschen Machterhalt. Der letzte chancenreiche Rivale ist damit weg von der politischen Bühne und darf fürderhin als Staatsnotar Gesetze unterzeichnen, Orden verleihen, Kinder herzen, das Ausland besuchen – und sich nicht einmischen. Wir alle hätten weiß Gott einen besseren Kandidaten verdient. Vor 34 Jahren hat Franz-Josef Strauß an der CDU kritisiert, sie bestehe aus lauter “politischen Pygmäen”. Tja.
Tag: 3. Juni 2010
Fronleichnam und das Fahrrad
Fronleichnam ist heute, samt seiner Prozessionen. Die Fronleichnamsprozession ist eine „fromme Übung“, deren Sinn vom Bild des „wandernden Gottesvolks“ ausgeht, in dessen Mitte sich Jesus Christus befindet. Kaum jemand käme auf die Idee, die Fronleichnamsprozession mit dem Fahrrad zu begehen. Dabei wäre dafür heute der richtige Anlaß, begehen wir doch seit 1998 am dritten Juni auch den Europäischen Tag des Fahrrades. Von Attac eingeführt soll er darauf hinweisen, daß das Fahrrad das umweltfreundlichste und gesündeste Fortbewegungsmittel darstellt. Gesundheit und Glauben hieße also Prozession auf dem Rad.