Irgendwie eine komische Fußballweltmeisterschaft, die wir gerade erleben. Dicke Pullover, warme Schals und Mützen lassen das Sommermärchengefühl nicht richtig aufkommen, das Vuvuzelagetröte geht auf die Ohren und der schlechte Fußball schlägt auf Augen und Gemüt. Vorläufiger Tiefpunkt: Die Mannschaft der Grande Nation, Frankreich. Uninspiriert, ohne jeden Teamgeist, offenbar von allen guten Geistern und dem Trainer verlassen, kicken sich die Fußballmillionarios gelangweilt von einem Unentschieden in die Niederlage gegen Mexiko. Allez, Les Bleus – à Paris. Aber nicht nur unsere französischen Nachbarn, auch viele andere Mannschaften enttäuschen den Fußballliebhaber doch sehr. Nigeria, Portugal, Südafrika, Neuseeland, Algerien – eine blamable Vorstellung reiht sich an die nächste. Die WM ist der Topmarkt der Profifußballer der Welt. Aber manche Spiele nehmen sich aus wie lustlose Kickerei in Amateurligen. Gerd Kentschke, der ehemalige Trainer meines Lieblingsvereins, des SV 09/35 Wermelskirchen, hätte bei einem derartigen Fehlpaßfestival in der Landes- oder Bezirksliga seine Stimmbänder schon längst ruiniert. Weltprofis auf Amateurniveau. Es kann also nur besser werden. Hoffentlich morgen Mittag schon.