Tag: 27. Juni 2010

Pfeifen

“Schiedsrichter, Telefon!” So schallt es allsonntaglich über die Aschenplätze der Kreisliga C. Oft mit Recht. Und von diesen armen Amateuren im schwarzen Dress unterscheiden sich die hochbezahlten Profipfeifen in den adretten neonfarbenen Fifaleibchen keinen Deut. Das ganze Stadion und alle Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt konnten heute sehen – ganz ohne Zeitlupe und neunzehn Kameras -, daß der Ball der Engländer hinter der Linie von Manuel Neuer gelandet war. Nur der Referee nicht und seine Fahnenlanger an der Linie. Das ganze Stadion und alle Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt konnte eben sehen – ohne Zeitlupe und neunzehn Kameras -, daß das Führungstor der Argentinier gegen die braven Mexikaner aus einer eindeutigen Abseitsstellung erzielt worden war. Nur der Referee nicht und sein Assistent an der Linie. Ich bleibe dabei: Die eindeutig schwächste Mannschaft bei der diesjährigen Weltmeisterschaft sind die Schiedsrichter.

Siebenschläfertag

“Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.” Eine Bauernregel, natürlich. Aber auch eine Bauernregel wird von Meteorologen nicht einfach abgetan. Statistische Analysen ergaben, daß die Regel zwar nicht zwingend für den Siebenschläfertag selbst, jedoch für die erste Juliwoche in Süddeutschland in zwei von drei Fällen zutrifft. Nur: Das Sommerklima in Deutschland wird heute nicht nur vom schönen Wetter bestimmt, sondern auch vom Erfolg teutonischer Kicker in Südafrika.

Aufbahrung

Englisch muß es klingen in “Schland”. Klingen. Nicht sein. Handy beispielsweise. Ein deutsches Wort, das irgendwie englisch daherkommt. Cell phone oder mobile phone wäre der englisch Begriff, Handy klingt nur so. Public Viewing ist auch so ein Sprachwurst-Kandidat. Gemeint ist die öffentliche Vorführung von Fußballspielen auf einer großen Leinwand.  Im amerikanischen Englisch bezeichnet Public Viewing dagegen die Aufbahrung eines Verstorbenen, der Abschied von einem Toten. Bin gespannt, von welcher Nationalmannschaft sich die Fans heute zu verabschieden haben. Und sei es beim public viewing.