Tja, da können wir doch alle mal gespannt darauf warten, wie die Duisburger CDU in den kommenden Tagen den Brief ihres Kreisvorsitzenden und damaligen Bundestagsabgeordneten, Thomas Mahlberg, an Ex-Innenminister Ingo Wolf interpretieren wird. Mahlberg hatte vom FDP-Minister die Ablösung des seinerzeitigen Polizeipräsidenten Rolf Cebin gefordert, weil der Bedenken gegen die Durchführung der Loveparade wegen “eklatanter Sicherheitsmängel” geltend gemacht hatte. Die CDU bitte den Minister, Duisburg von der “schweren Bürde” des Kritikers in Uniform zu befreien. Schwarz auf weiß nachzulesen auf der Homepage der CDU in Duisburg. Ein Musterbeispiel, wie über die Bande der Landesregierung lokale Kritiker mundtot gemacht werden sollen. Und: Ein Lehrstück in politischer Kultur.
Tag: 27. Juli 2010
Unanständig
Zwei Meldungen vom gleichen Tag. Erste Meldung: Unter den in den letzten zehn Jahren höchstbezahlten Managern befindet sich auch Richard Fuld, Ex-Chef der Pleitebank Lehman Brothers. 457 Millionen Dollar erhielt der Manager für seine immer riskanteren Finanzgeschäfte der Lehmanbank, die schließlich in der Pleite mündeten und die weltweite Finanzkrise mit auslösten. Zweite Meldung: Jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland hat 2008 nur für einen Billiglohn gearbeitet. 6,55 Millionen Arbeitnehmer sind im Billiglohnsektor tätig – so viele wie nie zuvor. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der Niedriglohnempfänger um 2,3 Millionen Menschen angestiegen. Das ergab eine Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Die eine Meldung ist so unanständig wie die andere.