Schnäppchen

Dreiundachtzigtausend Euro für ein Fest für die einhundert besten Verkäufer der Hamburg-Mannheimer samt Hotel und Verpflegung in Budapest sowie sexuelle Dienstleistungen durch mehrsprachige ungarische Prostituierte – eigentlich doch ein Schnäppchen. So lange die Versicherten nicht empört ihre Policen kündigen, könnte dies getrost als versicherungsinterner Vorgang gewertet werden. Nur: Der komplette Rechnungsbetrag ist von den cleveren Finanzchefs der Versicherung beim Finanzamt abgesetzt worden. Mit anderen Worten: Der Steuerzahler, wir, die Bürger dieses Landes zahlen alle mit für die Orgie an der Donau. Wir haben schon eine feine bürgerliche Gesellschaft. Wirtschaftlicher Erfolg wird mit schmuddeligen Orgien gefeiert und die Kosten werden auf die Allgemeinheit abgewälzt. Zugleich wird die Supermarktkassiererin fristlos entlassen, weil sie einen Pfandbon von weniger als einem Euro nicht eingebucht hat. Wie war das noch? Das Sinnbild der bürgerlichen Gesellschaft ist der ehrbare Kaufmann. Nur ist der in der Finanzwirtschaft nicht mehr zu finden.

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