Ein saublödes Gefühl

Warum beschleicht mich eigentlich mitunter so ein eigenartiges, so ein saublödes Gefühl, daß Morde und terroristische Anschläge jemandem oder einem politischen Lager nützlich sein könnten? Jedenfalls, wenn man sie auf bestimmten Konten verbuchen kann. Auf das des islamistischen Terrors etwa oder das (vermeintlich) linker, linksradikaler Gruppen. Oder ist das nur eine gestörte Wahrnehmung, nein, weniger: Ahnung, Furcht, daß die aktuelle Mordserie in Frankreich in diesen Hochwahlkampfzeiten eine Funktion bekommen kann, wird? Einem bestimmten Lager helfen kann, dem des Präsidenten, der seine ganze Staatsführungskunst ausbreiten, das Land, die Menschen angesichts der scheußlichen Verbrechen hinter sich scharen kann, das Parteiengezänk vorübergehend aufhebt, nationale Einigkeit einfordern darf. Und mithin die Fehler der Vergangenheit vergessen machen kann, vorübergehend jedenfalls. Vermutlich ist es nur Furcht, böse Ahnung, gestörte Wahrnehmung. Also weg mit dem Gedanken.

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