Brennendes Flugzeug

“Wir haben 1450 FDP-Mitglieder im Saarland. Ich vermute, dass nicht einmal die uns alle gewählt haben.” Oliver Luksic, bis gestern Spitzenkandidat der FDP im saarländischen Landtagswahlkampf, wird heute mit diesem Satz im Stern zitiert. Und der Stern fährt fort: “Nun ist die FDP an der Saar tot, aber die Bundespartei zuckt noch. (…) Die FDP trudelt wie ein brennendes Flugzeug den nächsten Wahlen entgegen.” Mit dem saarländischen Ergebnis hat die einst große liberale Partei das schlechteste Ergebnis eines westdeutschen Landesverbandes in der Geschichte der Bundesrepublik erzielt. Und Patrick Döhring, Generalsekretär der Blau-Gelben, plädiert nun für eine “Abgrenzung zur Union”. Das kann ja noch mal richtig spannend werden. Hauen und Stechen in der Bundesregierung. “Die Liberalen könnten, aus der schieren Not heraus, so um sich schlagen, dass es in der schwarz-gelben Bundesregierung nur noch Verletzte gibt,” mutmaßt der Stern. Derweil salbadert der FDP-General von der “Tyrannei der Masse” und entlarvt die ganze Arroganz, derer Politiker, die den Schuß noch nicht gehört haben, fähig sind. Noch einmal der Stern: “Den Liberalen geht genau das ab, was die Piraten so erfolgreich macht: Respekt vor dem Wähler. (…) Das Gegenteil aber – mangelnde Rücksicht, fehlender Respekt – bestimmt das politische Gefühl vieler Menschen im Land. Das beweisen Umfragen zum Vertrauen in Politik und Wirtschaft ebenso wie das wachsende Aufbegehren einer Bevölkerungsschicht, die über Jahrzehnte nie auch nur auf den Gedanken gekommen wäre, ihre Stimme zu erheben und auf der Straße, vor Bahnhöfen, in Flughäfen oder vor dem Schloss Bellevue zu demonstrieren. Diesen Menschen ist nicht langweilig, sie bauschen keine Problemchen zu Problemen auf, weil es ihnen zu gut geht und sie sonst keine Sorgen haben. Vielmehr fühlen sie sich nicht oder wenigstens nicht mehr hinreichend respektiert und sind es darum offenbar leid, nur bei einer Wahlprognose wirklich noch zu zählen.”

1 Kommentare

  1. Michael Lichtenberg

    Es macht mir Kopfzerbrechen, dass diese Partei noch immer in der Regierung sitzt. Dort kann sie in ihrem augenblicklichen Zustand gegebenenfalls großen Schaden anrichten. ch kann mir nicht vorstellen, dass Frau Merkel noch von ihrem einstigen Wunschpartner überzeugt ist.
    Ich warte auf den Tag, an dem auch die Bundesregierung auseinanderbricht.

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