Da hat sie wieder einmal zugeschlagen, unsere Super-Nanny im Ministerrang und mit Doktorentitel, Kristina Schröder: Jugendliche unter sechzehn Jahren dürfen demnächst, geht es nach der ach so klugen Ministerdarstellerin, nach acht Uhr abends nicht mehr auf Veranstaltungen sein, auf denen auch Alkohol ausgeschenkt wird. Diskotheken, Public Viewing, Konzerte, Theater, alles Tabu für Unter-Sechzehn-Jährige, wenn nicht eine erwachsene Begleitperson dabei ist. Eine verschärfte Sperrstunde gegen Alkoholmissbrauch und Komasaufen. Dabei rauchen und trinken Jugendliche mittlerweile wesentlich weniger als früher, auch wenn RTL und andere Räuberpistolensender uns das Gegenteil glauben machen wollen. Zusperren oder Wegsperren ist die ultima Ratio der Familienministerin. Welche Schnapsidee. Denn an Kinder und Jugendliche unter sechzehn dürfen Geschäfte und Tankstellen keine alkoholischen Waren verkaufen. Und dennoch kommen diese an den Sprit, wenn sie das unbedingt wollen. Weil die Kontrollen nicht genügen. Und mit dem so erworbenen Alkohol feiern die Jugendlichen dann meist nicht in Kneipen oder öffentlichen Einrichtungen, sondern auf Grillplätzen, in Parks, in privaten Partyräumen oder im Freien. Na super. Kristina Schröder hat ihren Platz im Sommerloch ergattert. Mit einer Sperrstunde für den Verstand.