Tag: 17. August 2012

Yellow Submarine

Augenklappe, orangefarbenes Kopftuch und Freibeutergehabe können den blau-gelben Wams bisweilen doch nicht so ganz verbergen. Piraten erstatten Anzeige gegen den Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, so ist es heute allenthalben zu lesen, wegen des Ankaufs von Datensätzen mutmaßlicher Steuerhinterzieher. Ist die Zahl der Steuerhinterzieher wirklich so groß, daß neben CDU und FDP auch noch die Piratenpartei bei Wahlen von Steuerflüchtigen profitieren könnte? Eher nicht. Kein Wunder also, daß der Vorstoß der politischen Seeräuber in der Korsarenpartei für Unmut sorgt. Noch einmal: Es sind keine Steuersünder, die ihr Geld in die Schweiz oder Liechenstein oder Singapur bringen. Es sind Steuerhinterzieher, die sich an bundesdeutschen Gesetzen vergehen und mithin das deutsche Gemeinwesen schädigen. Daß die Piraten ein U-Boot steuern, hätte ich nicht gedacht. Das blue-yellow Submarine  – der FDP.

No Pasaran

No Pasaran. Sie werden nicht durchkommen. Mit ihren Schauprozessen. Von Putin, dem lupenreinen Demokraten, und seinen Vasallen wird sich das russische Volk auch verabschieden, früher oder später. Mehr oder weniger gewaltsam. No Pasaran. Das große Wort der spanischen Kommunistin, Dolores Ibárruri, genannt La Pasionaria, die Leidenschaftliche, Franco und seiner faschistischen Diktatur entgegengeschleudert und Titel ihrer Biographie, trägt eine der angeklagten Musikerinnen auf ihrem T-Shirt im Moskauer Gerichtssaal, wo die Posse um drei junge Musikerinnen gegeben wird. Putin und seine Getreuen sind schon Geschichte. Sie wissen es nur noch nicht.  Die unwürdig-absurde Gerichts-Show um diese Mädchenband, Pussy Riot, Mösentumult, ist nur eine Etappe auf dem Weg in den Untergang der Putins und der Seinen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Milchcafébeobachtung

Wie lange mag man für einen Milchkaffee brauchen, samt Bestellung? Zwanzig Minuten? Mehr? Seien wir großzügig. Wir rechnen mal mit einer halben Stunde. In dieser halben Stunde, die ich eben auf der Terrasse des Stadtcafes zugebracht habe, mit einem Milchcafé und einer Zigarette, waren es sieben (!) Autofahrer, übrigens mehrheitlich Fahrerinnen, die vor der Apotheke bzw. der kombinierten Bäckerei/Fleischerei ihren Wagen abgestellt hatten. Kein Lieferwagen, keine Anlieferung, die schiere Bequemlichkeit. Und: Keine kranken oder alten Menschen, keine Hinfälligen oder Behinderte, wie immer mal wieder gerne behauptet wird. Junge Leute und erkennbar wohlanständig-bürgerliche Wermelskirchener mißachten die Verkehrsregeln auf der Telegrafenstraße. Menschen, die allem Anschein nach durchaus einen der vielen Parkplätze in der unmittelbaren Umgebung des Rathauses hätten nutzen können. Die Eiferer gegen den Radverkehr in der Telegrafenstraße sollten sich mehr Milchcafés gönnen. Dann hätten sie einen besseren Überblick.