Im öffentlichen Bewusstsein ist sie kaum mehr vorhanden, die FDP. Aus dem Bundestag haben die Bürger sie herausgewählt und nach und nach auch aus den Landtagen. Sie ist beim Status einer Splitterpartei angekommen. Und also dreht der Vorsitzende, der als Retter gewählte Christian Lindner, rhetorisch auf. Der Bundestag sei mit der Volkskammer der DDR zu vergleichen, sagte Lindner laut n-tv, weil bei der Abstimmung über den gesetzlichen Mindestlohn nur fünf Abgeordnete eine Gegenstimme abgegeben hätten. “Das ist nicht nur Politik wie in der DDR-Volkskammer. Das sind auch Abstimmungsergebnisse wie in der Volkskammer.” Gewagte Brachialrhetorik war und ist zwar durchaus das Kennzeichen der FDP und vieler ihrer Repräsentanten, der Westerwelles, Möllemanns, Niebels oder Dörings , war bislang aber die Sache von Christian Lindner nicht. Vorbei. Was macht der gemeine FDP-Mann nicht alles, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden in Blätterwald und Fernsehdschungel? Selbst vor Pöbelphrasen schreckt er nicht zurück, vor Beleidigungen des Parlaments und der Parlamentarier, vor unzulässigen und unpolitischen Vergleichen. Schade. Die Partei ist hin. Offenbar.