Das Wort „Ausländer“ trägt zur Klärung eigentlich nur bei in einem spezialisierten und formalisierten Bereich wie dem Staatsangehörigkeitsrecht. Darüber hinaus erscheint der Begriff viel zu luftig, um damit präzise etwas beschreiben zu können. Definitorisch würden darunter die schwedische Diplomatin und der französische Managerinnengatte nämlich genauso fallen wie der aus Syrien geflüchtete Arzt, der hier in einem Heim untergebracht ist; gemeint ist, wo „Ausländer“ als Problembenennung grassiert, aber immer nur der aus Syrien geflüchtete Arzt.
Aus: Matthias Dell, Sprachkritik. Warum wird der Begriff “Ausländer” verwendet?, in: Freitag, 51/2014