In Frankreich wurden heute Journalisten ermordet und die Pressefreiheit wurde mit Kalaschnikows und Raketenwerfern bedroht, von Killern, gleich welcher Religion. In Dresden waren es am Montag Abend achtzehntausend, die „Lügenpresse“ schrieen und von „Systempresse“ faselten, gleich welcher Religion. Beiden Seiten geht es nicht um Meinungsfreiheit, um Pressefreiheit, um offene Debatten, um unterschiedliche Meinungen, um Streitkultur. Die einen morden und terrorisieren vermeintlich im Namen von Allah, um den Propheten zu rächen, brutal, kaltblütig, gefühllos, unmenschlich; die anderen stänkern und polemisieren simplifizierend fürs vermeintliche Abendland und haben grundlegende christliche Werte preisgegeben, Nächstenliebe, Menschlichkeit. Fremdenhass und Islamfeindlichkeit geben sich die Hand mit Brutalität, Mord geht Seit an Seit mit Xenophobie.
Tag: 7. Januar 2015
Je Suis Charlie
Welch furchtbarer Tag. Islamisten und Islamhasser liegen sich in den Armen. AfD-Scharfmacher Gauland hat bereits den schäbigen Versuch unternommen, das feige Attentat und die Toten von Charlie Hebdo in Paris zu missbrauchen. Es gibt keine Rechtfertigung für Terrorismus. Und keine für Fremdenhaß und Ausländerfeindlichkeit. Die Scharfmacher auf beiden Seiten brauchen sich gegenseitig. Die Islamisten und ihre Haßprediger brauchen die Pegida und ihre Haßprediger. Terrorismus ist unislamisch. Und Pegida unchristlich. Weil sie gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt. Wir müssen jetzt zusammenstehen, um einen gefährlichen religiös motivierten Konflikt in Europa zu verhindern. Wir brauchen keinen Krieg der Kulturen, wie ihn die Hintermänner des Terrorismus und die Gegner des Westens sowie die Falken hierzulande wollen. Antislamische Gruppen wie Pegida sind deren nützliche Idioten, weil sie die Stimmung aufheizen Wenn Islamophobie und Extremismus den Diskurs über den Islam und Migrationspolitik dominieren, wird es gefährlich, für uns alle und unsere Demokratie.