Marcus Eberhardt, so hieß er einst, der ehemalige Bordellbetreiber. Seit er Zweitausendundsechs von Frederic Prinz von Anhalt adoptiert wurde, nennt er sich Marcus Prinz von Anhalt. Die Adoption als Adelstitelkauf. Und dieser Sproß derer von Anhalt hat die private Nutzung von sechs Luxuskarossen als betriebliche Ausgaben verbucht und mithin achthunderttausend Euro an Steuern hinterzogen. Dafür muß der edle Herr nun in den Knast. Für vier Jahre. Zu recht. Warum aber muß ein Würstchenfabrikant und ehemaliger Fußballprofi nur drei Jahre und ein paar Monate absitzen, wenn er etwa fünfunddreißig mal so viel an Steuern hinterzogen hat wie der degenerierte Adelsnachkomme, nämlich etwa achtundzwanzig Millionen Euro?