Analoges Schwergewicht

Ich gebe zu, ich achte nicht mehr wirklich darauf, wie die Ranzen, besser: Rucksäcke von Schulkindern aussehen oder bepackt sind. Mein Kind ist seit beinahe zwei Jahrzehnten nicht mehr schulpflichtig. Jedenfalls nach dem Gesetz. Heute Vormittag jedoch überquerte ein noch sehr schmächtiges, warm eingepacktes Mädchen vor mir in meinem Auto die Straße. Stark nach vorne gebeugt mühte sie sich sichtlich ab mit dem erkennbar schweren und ziemlich vollgepackten Rucksack. Nein, nach Schulweg sah das Ganze nicht aus. Eher nach mehrtägiger Exkursion ins Outbag mit Überlebenspack auf dem Rücken. Müssen Kinder eigentlich wirklich noch täglich Kilos an Büchern, Heften, Kladden, was weiß ich, mit sich herumschleppen in diesen digitalen Zeiten? In Zeiten leichter Tablets oder Laptops. In Zeiten, in denen Tausende, nein: Millionen von Büchern, Heften, Kladden, Atlanten, Karten, Plänen, Arbeitsbögen, Formularen, Vokabellisten auf immer leichter werdenden digitalen Arbeitsgeräten gespeichert werden können. Könnten. Welch ein Irrsinn. Und welche Verschwendung. Vom Frevel an den Bäumen nicht zu sprechen.

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