Kölsch-Eis

Klar, in pandemischen Zeiten wachsen die Sehnsüchte. Nach der Rückkunft der Geselligkeit, nach Gesprächen an der Theke, nach trunkenen Umarmungen. Das frisch gezapfte Kölsch im Brauhaus dürfte derzeit im Mittelpunkt vieler Tag- und Nachtträume stehen. Kein Traum hingegen, tags nicht und nicht nachts, ist das Speiseeis mit Kölschgeschmack. Eine Eisdiele in Köln-Zollstock, „Eisliebe“ geheißen mit „Eigener Herstellung, gemütlichem Ambiente und süßen Leckereien“, hat nun die Eissorte „Kölsch“ kreiert – kein Witz. Das Eis soll tatsächlich nach Kölsch schmecken, wie immer das bei Speiseeis auch funktionieren mag. Weiß sieht es aus, das Kölsch-Eis, wie die frische Schaumkrone im Kölschglas. Zwei Flaschen Reissdorf Kölsch auf vier Kilo Eis, soviel verrät der Eislieben-Inhaber vom Betriebsgeheimnis immerhin. Das ganz kühle Blonde, sozusagen eisgekühlte Blonde. Sei’s drum. Ich warte lieber geduldig auf die Öffnung der Kneipen. Ein Kölsch so ganz ohne Innovation, ohne Schnick-Schnack, ganz altmodisch, in der Kölschstange, nicht im Becher oder im Hörnchen. Das genehmige ich mir dann. Im Beisein von Freunden. Leecker.

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