Morgen, am heiligen Sonntag, wird Hans-Georg Maaßen, rechtslastiger CDU-Bundestagskandidat mit Nähe zu Nazipositionen gemeinsam mit dem CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach aus Bergisch Gladbach auftreten. Der Star-Pianist Igor Levit hatte die Ankündigung des Treffens zwischen Maaßen und Bosbach auf seinem Twitter-Account geteilt und bundesweit bekannt gemacht. “Ich bin erschüttert und zornig. Aber leider in diesem Fall nicht wirklich überrascht.“ Es ist kein Linksradikaler, kein Sozialdemokrat, niemand aus der Antifa, der so seine Bestürzung beschreibt. CDU-Urgestein Ruprecht Polenz antwortet den Wahlkampfauftritt mit dem rechtsextremen Provokateur. SPD-Mitglied Lauterbach twittert: „Das ist eine Blamage für die ganze CDU. Maaßen ist zu nah an Nazi-Position.“ Dem Unions-Kanzlerkandidaten attestierte er zugleich, er sei wohl zu kraftlos, um derartiges zu unterbinden. Oder kann man sich vorstellen, daß Laschet diese öffentliche Verbrüderung billigt? Ein Pröbchen Maaßen gefällig? „Ich bin vor dreißig Jahren nicht der CDU beigetreten, damit heute 1,8 Millionen Araber nach Deutschland kommen.” Dieser Mann geht mit rassistischen Bemerkungen hausieren. Macht sich Merkel-Kritiker Bosbach auf seine alten Tage mit dem Maaßenschen Rassismus gemein? Maaßen hatte auch gefordert, Redakteure der Tagesschau einer Gesinnungsprüfung zu unterziehen. Ein eindeutiger Angriff auf die Pressefreiheit. Von einem ehemaligen Präsidenten des Verfassungsschutzes. Unglaublich. Anders als Bosbach kritisierte der CDU-Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, diese Position scharf. Hat Bosbach seinen politischen Kompass komplett verloren? Maaßen fällt immer wieder mit rechtsextremen, antisemitischen und verschwörungsgläubigen Äußerungen auf. CDU-Chef Armin Laschet lehnt es ab, innerparteilich gegen Maaßen vorzugehen oder dessen Positionen öffentlich zu kommentieren. Es wird Zeit für eine klare Position in der CDU: Maaßen ist nicht tragbar für Demokraten. Maaßen ist nicht tragbar für Christdemokraten.
Bosbach: Wahlkampf für Maaßen
