Diejenigen, die vorgeben, den Krieg zu lieben, müssen ihn weit weg vom Gemetzel der Schlachtfelder, von verstreuten Leichen und aufgeschlitzten Frauen geführt haben. Krieg ist das absolut Böse. Es gibt weder einen fröhlichen oder traurigen Krieg, noch einen schönen oder einen schmutzigen Krieg. Krieg ist Blut, Leid, verbrannte Gesichter, vom Fieber geweitete Augen, Regen, Schlamm, Exkremente, Müll, Ratten, die über die Körper laufen, abscheuliche Verwundungen, Frauen und Kinder, die verwesen. Der Krieg erniedrigt, entehrt und entwürdigt. Er ist das Grauen der Welt, vereint in einem Paroxysmus des Schmutzes, des Blutes, der Tränen, des Schweißes und des Urins.
Hélie de Saint Marc, 1922 in Bordeaux geboren, war 1941 in den französischen Widerstand eingetreten und nach einer Denunziation in das deutsche Konzentrationslager Buchenwald deportiert worden. Er wurde von dort für zwei Jahre in das Außenlager Langenstein-Zwieberge deportiert. Als Soldat hat er zwei weitere Kriege erlebt: den Indochinakrieg und den Algerienkrieg, beide als Offizier. Er hat am Putsch der Generäle (gegen de Gaulle) teilgenommen und war dafür für lange Zeit in Haft in Frankreich. Er ist Verfasser verschiedener Werke über seine Erlebnisse. Seine Memoiren erschienen unter dem Titel Champs de braises (auf Deutsch unter dem Titel Asche und Glut. Erinnerungen), für die er verschiedene Preise erhielt. Sein Buch Sentinelles du soir erschien auf Deutsch unter dem Titel Die Wächter des Abends (Danke, Karl-Reiner)