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Die List(e) der reichsten Deutschen

Die Liste der reichsten Deutschen, alljährlich das Vergnügen, das das Manager Magazin der übrigen Presse, den normalverdienenden Bürgern des Landes oder auch den wirklich armen Menschen bereitet. Die Liste der reichsten Deutschen also wird, wie seit längerem schon, angeführt von der Familie Karl Albrecht, der Erbengemeinschaft Theo Albrecht und von Dieter Schwarz. Zwölf, sechzehn und siebzehn Milliarden Euro sollen diese Listenspitzenreiter auf der hohen Familienkante angesammelt haben. War die hohe Kante einst ein geheimer Platz auf dem Baldachin des Bettes eines Wohlhabenden, in dem er seine Reichtümer verstecken konnte, dürfte das bei Milliardenbeträgen nicht mehr gehen. Siebzehntausendmal eine Million Euro, dafür gibt es kein häusliches Geheimversteck. Bestenfalls eine Schweizer Bank eignet sich noch als unerkannte hohe Kante. Wir nun kommen die Damen und Herren Albrecht und Schwarz an ihre Milliönchen (Milliardchen sagt man ja irgendwie nicht)? Die Milliarden, die sie zu Spitzenreitern machen, sind das Ergebnis von Preisnachlässen, von Rabatten. Da staunt man, nicht wahr? Die Familien Albrecht teilen sich die ALDI-Welt auf, in Aldi Nord und Süd, und die Familie Schwarz besitzt die ganze LIDL-Welt. Discounter, Billigläden, machen also nicht die Kunden reich, die Käufer, oder die Verkäuferinnen, das Personal, noch die Lieferanten, sondern nur die Besitzer der Ketten. Und nur die. Weder Verkäuferinnen noch Kundschaft noch Lieferanten geraten durch den Preisnachlass, den Discount, auf die Liste der Reichen. Das ist die wahre List des Reichtums. Verspreche anderen Preisnachlass und suggeriere Wohltat. Und man schafft den eigenen Reichtum.