Schlagwort: Neiddebatte

Neid

Neid, dieses Wort hat sich einen festen Platz erobert im politischen deutschen Sprachschatz. Sobald jemand den Abbau beispielsweise von Privilegien fordert, wird das Wörtchen “Neid” als Beschreibung der Motive bemüht. Es werde eine “Neiddebatte” geführt. Die SPD, die eben noch die Neiddebatte um die hohen Einkünfte ihres Kanzlerkandidaten Steinbrück erleben durfte, macht jetzt mal wieder ihr eigenes Neidfaß auf. Sie fordert, die Kosten für die ehemaligen Bundespräsidenten zu deckeln. Für den Ehrensold, Büro, Fahrer und Mitarbeiter sollen künftig nicht mehr als jeweils dreihunderttausend Euro für jeden Ex-Präsidenten gezahlt werden. Natürlich ist der letzte Ex-Präsident die Blaupause für diesen Vorschlag. Zugegeben, dieser letzte Ex-Präsident war wirklich der letzte Ex-Präsident. Seine Amtszeit an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Aber nachträglich die Geschäftsgrundlage verbiegen zu wollen, ist ebenfalls ein eher peinlicher Vorgang. Der Versuch, die Affäre noch ein wenig am Köcheln zu halten, ist untauglich und fällt auf die Urheber zurück. Acht Dienstwagen, so die Süddeutsche Zeitung heute, leiste sich alleine Ex-Kanzler Gerhard Schröder.