Kehrtwende. Nach Wikipedia ist das ein Fahrtrichtungswechsel. Also: Fuhr man bislang von A nach B, so fährt man nach einer Kehrtwende von B nach A. Eine Kehrtwende hat, wenn man der Süddeutschen Zeitung folgt, unsere Paternosterministerin im Arbeitsministerium hingelegt. Wollte sie gestern noch Paternoster, diese wunderbaren Zeugnisse der Industriegeschichte, Umlaufaufzüge, wie man sie technisch heißt, nur noch für jene zugänglich machen, die sich zuvor einer Einweisung unterzogen hatten, siehe auch hier, so rückt sie nunmehr, nach Protesten allüberall, von ihrem Vorhaben ab und unternimmt eine Kehrtwende. Einen Fahrtrichtungswechsel. Jetzt geht es von B nach A. Die Länder sollen sich gefälligst die Finger verbrennen. “Darum habe ich mich entschlossen, dass zukünftig über die Sicherheit der einzelnen Paternoster konkret vor Ort entschieden werden soll. Ich habe mein Haus deshalb angewiesen, auf dem schnellstmöglichen Weg dafür zu sorgen, dass die Bundesländer ermächtigt werden, die Beschränkungen aufzuheben“, zitiert die Süddeutsche Zeitung die Ministerin. Zurück, Marsch, Marsch. Zugleich aber wartet die Zeitung mit einer Reihe von Vorschlägen auf, sozusagen als Kompensation, wie die Ministerin ihrem Regelungsbedürfnis nachkommen könne. Es sei noch längst nicht alles geregelt, was zu regeln wäre. Beispielsweise könne man ja eine Lizenz zum Grillen bedenken, ein Handyverbot für Fußgänger, ein Tempolimit für Radfahrer, einen Wanderschein oder ein Rolltreppenverbot.
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Umlaufaufzug
Nicht wahr, Umlaufaufzug gehört zu den Worten, die man nie hört und nur ganz selten zu lesen bekommt. Umlaufaufzug. Gemeint ist ein Paternoster. Eine, wie Wikipedia aufklärt, “Sonderform einer Aufzugsanlage zur Personenbeförderung. Beim Paternosteraufzug verkehren mehrere an zwei Ketten hängend befestigte Einzelkabinen (üblicherweise für ein bis zwei Personen je Kabine) im ständigen Umlaufbetrieb. Die Kabinen werden am oberen und unteren Wendepunkt über große Scheiben in den jeweils anderen Aufzugsschacht umgesetzt. Die Beförderung von Personen beim Wendevorgang ist vorgesehen und gefahrlos. Die Beförderungsgeschwindigkeit beträgt ca. 0,20 bis 0,45 Meter pro Sekunde.” Doch ab dem ersten Juni ist es erst einmal vorbei mit den Paternostern. In der Süddeutschen ist heute zu lesen: “Gemäß der Betriebssicherheitsverordnung, die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) neu gefasst hat, dürfen Paternoster vom 1. Juni an aber aus Sicherheitsgründen nur noch von eingewiesenen Beschäftigten benutzt werden.” Andrea Nahles, mal wieder. Obwohl doch, wie es in dem Artikel weiter heißt, selbst Fachleute sich nicht an einen nennenswerten Unfall, schon gar nicht an Personenschäden im Zusammenhang mit Paternostern erinnern können. Diese Aufzüge sind ein Stück Industriegeschichte, erhaltenswert, sicher, nostalgisch. Vater unser, Pater noster, gib, daß uns der Paternoster erhalten bleibe und und die Einsicht in Andrea Nahles einfahre. Amen.