Schlagwort: Reinhard Marx

Marx gegen Kapitalismus

Marx ruft zum Kampf gegen den Kapitalismus auf. Da mag man meinen, Spiegel-Online sei aus der Zeit gefallen. Wenn das Wörtchen Kardinal nicht wäre. Nicht Karl ist gemeint, Karl Marx, von dem man das ja weiß und wußte, daß er den Kampf gegen den Kapitalismus führte. Nein, der Kardinal mit dem schönen deutschen Vornamen Reinhard, Kardinal Reinhard Marx, ist ab sofort an der Seite des Doktors aus Trier zu finden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Kein Nobody, kein minoritärer Kirchenfürst.

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Es gibt schon sonderbare Koalitionen. Karl und Reinhard vereint im Kampf für die Überwindung des herrschen Wirtschaftssystems. “Wir müssen über die Neubestimmung der Gesellschaft und des Staates auf globaler Ebene diskutieren, über den Kapitalismus hinausdenken, denn Kapitalismus ist nicht das Ziel, sondern wir müssen ihn überwinden.” Da hat der neue Chef der Katholiken, Papst Franz, schon einiges angerichtet. War er es doch, der öffentlich bekundete, daß die kapitalistische Wirtschaft töte.

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Ich bin gespannt, ob die Christliche Union jetzt ihr weitsichtiges Ahlener Programm wiederbeleben wird. Dort heißt es unter anderem: “Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr als das kapitalitische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. ” 

(Foto R. Marx: Wolfgang Roucka)

“Wo ein Glied leidet, leiden alle mit.”

Der Hamburger Morgenpost ist zu danken, daß ein wörtliches  Zitat des Münchener Erzbischofs Reinhard Marx aus einem Gottesdienst zu den Skandalen um den Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche nicht unkommentiert und mithin vollkommen mißverständlich bleibt. Welch ein Glück für die Kirche. Nicht auszudenken, welche Gedanken die Menschen des Landes ohne diese dankenswerte Interpretationshilfe der Zeitung hätten beschleichen können. Danke, Hamburger Morgenpost.