Drei Milliarden Euro. Ein hübschen Sümmchen. Das sind dreitausend mal eine Million Euro, also eine drei mit neun Nullen. Um genau diesen Betrag von drei Milliarden Euro haben die deutschen Energieversorger die deutschen Verbraucher geprellt. Nur in diesem Jahr. Dies geht aus einer Analyse des Energieexperten Gunnar Harms für die Grünen-Bundestagsfraktion hervor, wie die Süddeutsche Online berichtet. “Der Atomausstieg hat nicht zu den befürchteten Preissteigerungen geführt”, heißt es in der Studie. Im Gegenteil: Die Preise im Stromeinkauf an der Strombörse sind im vergangenen Jahr um zehn bis zwanzig Prozent gefallen. Demnach müßte der Strompreis etwa zwei Cent je Kilowattstunde niedriger sein, wenn man das Gerede vom geregelten Strommarkt ernst nehmen könnte. Dabei werden steigende Einkaufspreise stets unmittelbar an die Endkunden weitergereicht. Der Markt funktioniert lediglich bei steigenden Einkaufspreisen. Fallen diese, wird der Markt ignoriert, samt seiner Regeln. Neben den Banken und der Finanzwirtschaft haben wir es mit dem nächsten Wirtschaftssegment zu tun, das die freie Marktwirtschaft bloß behauptet. Der Studie zufolge sind die Preise für Industriekunden in den letzten Jahren um drei Prozent gesunken, “während gleichzeitig private Endkunden seit 2008 rund 20 Prozent mehr für den Strom bezahlen müssen”. Die Marktwirtschaft, die keine Marktwirtschaft mehr ist, läßt die Kleinen bluten und die Großen die Gewinne genießen. Die Energieversorger sind Selbstversorger. Nicht mehr. Der Schockwellenreiter hat Recht: “Und ich will meine alten Stadtwerke (…) wiederhaben, da hielt sich die Abzocke wenigstens noch in Grenzen (und sei es nur, weil die Stadtoberhäupter wiedergewählt werden wollten).”